Greenpeace Bad Kreuznach

Bärenmarke lässt Kühe leiden

Am 27.4.2024 beteiligten sich Mitglieder von Greenpeace Bad Kreuznach an einer bundesweiten Protestaktion. Dabei wurde auf das Leid von Kühen bei der Erzeugung von Bärenmarke-Milch aufmerksam gemacht. Auf einem 3 mal 1,70 Meter großen Transparent stand “Bärenmarke lässt Kühe leiden”. Der Protest ging gegen die Verarbeitung von Milch in den Bärenmarke-Werken, die von Kühen stammt, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten werden. Die Veröffentlichung von Greenpeace-Recherchen im März zur Anbindehaltung (https://act.gp/49Fq1fK) sitzt Bärenmarke bislang noch aus. Kühe können sich in dieser Haltung kaum bewegen, sind verdreckt, weisen Hautschäden auf, kommen schlecht an Tränken und müssen teilweise sogar immer die Wand angucken. Eine Kuh, die dauerhaft Tag und Nacht angekettet ist, leidet und hat oft Schmerzen. Bärenmarke wirbt mit artgerechter Haltung und höchster Qualität. Davon stimmt nur der Teil mit der Qual. Bärenmarke soll auf Milch von Weidekühen umstellen. Nur dann ist der Preis für das Produkt gerechtfertigt.

Greenpeace wurden Bilder und Videos von 23 Milchlieferanten der Molkerei zugespielt, die Tiere in tierschutzwidriger Anbindehaltung zeigen. Tracking-Daten belegen, dass die Milch dieser Höfe an die zwei Bärenmarke-Werke in Mechernich (Nordrhein-Westfalen) und Hungen (Hessen) geliefert wird. Die Molkerei äußerte sich auch gegenüber Medien bisher nicht zu den Vorwürfen. Mit einer Protestpostkarte konnte man am Infostand Bärenmarke auffordern, die tierschutzwidrige Anbindehaltung sofort zu beenden und die Kühe auf die Weide zu lassen. Außerdem konnte man symbolisch eine Kuh von der Kette nehmen, die vor den Supermärkten hing.

Für die Haltung von Kühen fehlt die gesetzliche Mindestanforderung

Greenpeace fordert von der Bärenmarke-Molkerei Hochwald, umgehend kenntlich zu machen, wie die Kühe gehalten werden, von denen die Milch stammt. Außerdem sollen sämtliche Produkte von Bärenmarke sofort auf Weidemilch umgestellt werden. Derzeit werden in ganz Deutschland die Kühe nach dem Winter wieder auf die Weiden gelassen, um dort den Sommer zu verbringen. Für die meisten Bärenmarke-Kühe gilt das nicht. Sie müssen ihr ganzes Leben im Stall verbringen und werden mit Kraftfutter zu immer höheren Milchleistungen getrieben.

Ein Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace zur Haltung von Milchkühen kommt unter anderem zu dem Schluss, dass die Anbindehaltung gegen die zentrale Norm des § 2 TierSchG verstößt und den Straftatbestand des § 17 TierSchG erfüllen kann. Sie gibt die Anforderungen an eine artgerechte Haltung vor. Bislang fehlen jedoch Mindestanforderungen, die die Haltung von Milchkühen gesetzlich regeln.