Greenpeace Bad Kreuznach

Ein bisschen grün

Unter dem Motto „Ein bisschen Grün ist noch lange nicht sauber“ führten Mitglieder von Greenpeace Bad Kreuznach am 19.07.2019 erneut eine Protestaktion bei den hiesigen Stadtwerken durch.
Dabei wurde mit großen Aufklebern an den Schaufenstern des neuen Energieforums auf den Missstand hingewiesen, dass die Stadtwerkegeschäftsführung nicht bereit ist auf umweltzerstörende und gesundheitsschädliche Energieträger zu verzichten. Noch stets wird der Kreuznacher Strom überwiegend aus fossilen Energieträgern wie Kohle gewonnen. Selbst die Atomkraft ist noch immer zu einem Großteil vorhanden.
Wir sind von der neuen Stadtwerkeführung sehr enttäuscht, weil sie fast nichts in Sachen Ausbau der Erneuerbaren Energien tun möchte.
Uns liegt ein Schreiben vor, in dem erklärt wird, bis zum deutschlandweiten Kohleaustieg 2038 praktisch keine weiteren Schritte in Richtung sauberem Strom unternehmen zu wollen. Für einen Betrieb, der zu einem Großteil einer so schönen Kurstadt gehört, eine absolute Schande!
Die Verantwortlichen verweisen auf die Stromerzeuger und wollen den Anschein erwecken diese seien an allem Schuld.
Diverse „grüne“ Zertifikate sollen davon ableiten, dass der größte Teil des Bad Kreuznacher Strommixes noch stets aus der schmutzigsten Art der Energieerzeugung, der Kohleverbrennung stammt.
Da aber ein bisschen Grün noch lange nicht sauber ist, fordern wir von den Verantwortlichen der Stadtwerke möglichst schnell auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Andere Städte wie beispielsweise Erlangen legen da deutlich vor. Natürlich kann das nicht von heute auf morgen gehen, aber zumindest ein Kohle-Ausstiegsszenario sollte schnellstmöglich ausgearbeitet werden! Von der Stadt selbst wünschen wir uns, ihren eigenen Strombedarf auf Erneuerbare Energien umzustellen. Auch sollten auf den Gebäuden Photovoltaik Anlagen gebaut werden.
Auch wir vor Ort können mithelfen das Klima zu schützen, denn der Weltklimarat IPCC lässt keinen Raum für Spekulationen. Die kommenden Jahre sind vermutlich die wichtigsten in der Menschheitsgeschichte. Die Welt muss handeln – und zwar sofort. Nur dann, da ist sich der Rat einig, lässt sich die Erderhitzung noch bei 1,5 Grad stoppen und somit eine unbeherrschbare, katastrophale Klimaveränderung verhindern.
Neu ist die Feststellung, dass eine Erwärmung auf zwei Grad viel gefährlicher ist, als noch vor Unterzeichnung des Pariser Klimavertrages im Jahre 2015 angenommen. Um das Ziel zu erreichen, müssen die globalen Emissionen bis 2030 halbiert, bis 2050 auf Null gesenkt werden. Bleiben die Staaten jedoch bei ihren derzeitigen Klimazielen sind 1,5 Grad Celsius nicht zu schaffen. In den nächsten zwei Jahren müssen Entscheidungen getroffen und Maßnahmen eingeleitet werden, sonst haben wir die Chance verpasst, die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden, auch in Bad Kreuznach!