Greenpeace Bad Kreuznach

Greenwashing  Deutsche Bank

Am 23. März 2023 beteiligte sich Greenpeace Bad Kreuznach gleich in zwei Städten an einer bundesweiten Aktion.
Im Schatten der sich anbahnenden Bankenkrise und trotz schlechter Geschäftszahlen gewährt die Deutsche-Bank-Tochter DWS ihrer Führungsetage exorbitante Boni für Greenwashing. Sowohl in Bingen als auch in Bad Kreuznach protestierte Greenpeace Bad Kreuznach an Filialen der Deutschen Bank gegen das Greenwashing der Fondstochter. Dabei wurden Aufkleber im DIN A1-Format an die Filialen geklebt. Sie zeigen die Grünfärberei der Fondsgesellschaft mit einer Waschmaschine, aus der ein DWS-Logo mit grünem Schaum ragt. Die Aufkleber sind rückstandsfrei ablösbar. Auf Handbannern wurde gefordert “Keine Boni für Greenwashing”. Dabei wurde sich auf die jüngste Greenpeace-Recherche zur entscheidenden Rolle der Vorstandsboni beim Greenwashing-Skandal der DWS bezogen. Die Deutsche-Bank-Tochter DWS präsentiert sich als vermeintlich führend bei nachhaltigen Finanzanlagen. Trotzdem investiert sie Milliardenbeträge in klimaschädliche Kohle-, Öl- und Gaskonzerne.

“Die Deutsche Bank darf die Verbrauchertäuschung ihrer Fondstochter nicht länger ignorieren. Sie muss Verantwortung übernehmen und die Missstände bei der DWS beheben”. Greenpeace fordert, die Anlagerichtlinien der Fondsgesellschaft an den Vorgaben der Pariser Klimaziele auszurichten und Vorstandsboni an glaubwürdige Nachhaltigkeitsziele zu koppeln. Im Zugzwang ist hierbei vor allem der DWS-Aufsichtsratsvorsitzende Karl von Rohr, der gleichzeitig stellvertretender Vorstandsvorsitzender beim Mutterkonzern Deutsche Bank ist.

Greenpeace-Recherche: Vergütungssystem für DWS-Chef fördert Greenwashing

Aktuell ermitteln Staatsanwaltschaft und Finanzaufsicht gegen die DWS und ihre Konzernmutter Deutsche Bank. Die ehemalige Nachhaltigkeitschefin Desiree Fixler deckte 2021 auf, dass die DWS im großen Stil Verbraucher und Verbraucherinnen mit vermeintlich nachhaltigen Investmentfonds getäuscht hatte. Die neue Greenpeace-Recherche vom 16. März zeigt, dass das Vergütungssystem für das Topmanagement der Deutsche-Bank-Tochter nicht nur maßgeblich zu diesem Skandal beigetragen hatte, sondern auch im Folgejahr noch Fehlanreize für Greenwashing bot. So verschaffte der Etikettenbetrug bei den vermeintlich nachhaltigen Fonds dem ehemaligen CEO Asoka Wöhrmann deutlich höhere Bonuszahlungen. Auch im überarbeiteten Vergütungssystem koppelt die DWS die Vorstandsboni an fragwürdige Nachhaltigkeitsziele. So zahlten beispielsweise Baumpflanzaktionen der Mitarbeiterschaft auf den Chef-Bonus ein. Bei der Bilanz des Treibhausgasausstoßes ignorierte die DWS hingegen die sogenannten finanzierten Emissionen aus Investitionen in Unternehmen.