Greenpeace Bad Kreuznach

Mahnwache vor Stadtwerkeforum

Am Dienstag, 28. Mai 2019 haben Mitglieder von Greenpeace Bad Kreuznach vor dem neuen Energie Forum der Bad Kreuznacher Stadtwerke, in der Wilhelmstraße, für den schnellstmöglichen Kohleausstieg und für Erneuerbare Energien demonstriert.
Zwar gibt es bundesweit einen Fahrplan für den Kohleausstieg, bis 2022 sollen die ersten 12,5 Gigawatt installierte Kraftwerksleistung abgeschaltet werden, doch ein wirkliches Ende der Kohlekraft in Deutschland ist erst für das Jahr 2038 vorgesehen.
Das ist viel zu spät!
Denn Deutschland verbrennt mehr klimaschädliche Braunkohle als jedes andere Land der Welt. Die dreckigen Kraftwerke müssen schleunigst abgeschaltet werden, wenn wir es schaffen wollen, wie im Pariser Klimaabkommen gefordert, die globale Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Industrienationen müssen den Ausstoß ihrer Treibhausgase bis 2035 auf beinahe Null bringen – und das gelingt nur mit einem vollständigem Ausstieg aus der Kohleverstromung.
Immerhin mehren sich weltweit die Anzeichen für eine Trendwende. 2018 sank die Anzahl an geplanten Kohlekraftwerken im dritten Jahr in Folge. Auch wurden 2018 20 Prozent weniger Kohlekraftwerke fertiggestellt als im Jahr davor.
Leider ist diese Trendwende bei den Kreuznachern Stadtwerken nicht, oder nur unzureichend, angekommen.
Eigentlich darf man von den Stadtwerken, welche zum Großteil in Besitz einer Kurstadt sind, die in einer so schönen Landschaft liegt, erwarten hier mit gutem Beispiel voranzugehen.
Denn, auch wenn es in der Umgebung von Bad Kreuznach keine Kohlekraftwerke gibt, besteht noch über die Hälfte des Strommixes aus fossilen Energieträgern wie Kohle, Atom und Gas.
Das bedeutet: Nicht einmal die Hälfte des Kreuznacher Strommixes wird aus erneuerbaren Energien gewonnen. Eine Schande! Kurzfristige Profitgier steht hier vor der Lebensqualität auf der Erde. Zwar bewerben die Stadtwerke auch heute schon einen Ökostromtarif, hier reicht aber die Kapazität nur für wenige Haushalte. Es ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
 

Wir fordern von den Verantwortlichen der Stadtwerke schnellstmöglich ein Ausstiegsszenario aus der Kohlekraft zu erarbeiten und nur noch sauberen Strom zu verkaufen.